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SIGA AG – 25.10.2024

Kontinuierliche Produktionsverbesserungen als Teil der Firmenphilosophie von SIGA

Als eigenständiges, lokal produzierendes Unternehmen erläutert der Hersteller, wie er Verschwendung in der Produktion kontinuierlich eliminiert, um  effektiver zu produzieren

Vom Produktionsmitarbeitenden zur Feinlogistik und Anlagebedienung

Ursprünglich waren die Produktionsmitarbeitenden sowohl für die Anlagenbedienung als auch die Versorgung der Anlage mit Rohmaterial oder Halbfabrikaten zuständig. In ihrem Aufgabenbereich lag ferner, die fertigen Produkte in die Abholzone des Logistikpartners zu bringen. Das führte dazu, dass die Anlage nicht vollständig ausgelastet war, also zu einem relevanten Teil unproduktiv. 

Bei SIGA wurde entschieden, das Produktionspersonal in die Funktionen «Anlagebedienung», «Intralogistik» und «Feinlogistik» einzuteilen. Der Feinlogistiker übernimmt die Aufgabe, die Anlagen zu beliefern und die Fertigprodukte abzutransportieren. Zudem übernimmt er weitere Aufgaben, wie z.B. die Individualisierung von Faltschachteln für kundenspezifische Produkte. Die Verschwendung in Form von Transporten und Bewegungen wird laufend reduziert, indem die Funktionen des Feinlogistikers gebündelt werden.

Optimierung des «Digitalen Kanban Systems»

SIGA verzichtet in der Produktion bewusst auf komplexe Planungssysteme, Stattdessen werden simple Kanban-Karten und sog. "Supermärkte" verwendet. Kanban-Karten enthalten relevante Informationen, welche der Feinlogistiker benötigt, damit er weiss, welches Material wohin transportiert werden muss. Supermärkte sind kleine, definierte Lager zwischen zwei Produktionsanlagen, um z.B. unterschiedliche Produktionszeiten auszugleichen.

Das ursprüngliche System sah wie folgt aus: Wenn der Anlagebediener etwas aus einem Lager brauchtn, nahmen er die entsprechende Karte und legte diese in den Briefkasten. Der Feinlogistiker musste immer zum Briefkasten, um zu prüfen, ob er einen Auftrag hat oder nicht. Das führte zu viel unnötiger Bewegung, zu Leerfahrten, komplizierten Prozessen und Wartezeiten. 

Das Problem wurde im Rahmen eines ersten Optimierungstages bei SIGA in Angriff genommen. Es war es sicherzustellen, dass der Feinlogistiker nur dann zum Briefkasten fährt, wenn Aufträge vorhanden sind und gleichzeitig keine Aufträge übersieht. Das Ergebnis war ein Briefkasten mit einer Lichtschranke, einem Relais und einer Lampe, die von fast überall in der Halle zu sehen war.

Nach dieser ersten Iteration ergab sich zwar eine Verbesserung, aber immer noch zuviele Leerfahrten, weil ja der Feinlogistiker immer zum Briefkasten muss, um zu sehen, was er aus dem Lager holen soll. Daher wurden an einem weiteren Verbesserungstag RFID-Karten, ein RFID-Leser sowie ein Minicomputer und ein Tablet-ähnlicher Bildschirm installiert. Wird die Karte gescannt, werden die Informationen eingelesen und dem Feinlogistiker auf seinem Tablet zur Verfügung gestellt, egal wo er gerade unterwegs ist. Die Verluste in der Feinlogistik bei Transporten und Bewegungen konnte um ca. 75% reduziert werden. Verbesserungen lassen sich mit dem eigenen Personal erreichen, das an derartige Optimierungsprojekten abteilungsübergreifend zusammenarbeiten. Kontinuierliche Verbesserung ist kein Projekt, sondern eine Kultur. Besser kleine Schritte machen, anstatt den großen Schritt zu planen und dabei stehen zu bleiben.


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