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Das Holzhaus „Nido delle Rondini“

Ein Bericht über einen Wiederaufbau eines Gebäudes mit antiker Bautraditionen
Balboutet, ein Weiler der Gemeinde Usseaux im oberen Chisone Tal, befindet sich in einem der okzitanischen Gebiete Turins. Nur wenige Kilometer vom Skigebiet Sestriere entfernt liegt der Schauplatz einer schönen Geschichte, die auf einen Schlag Architektur, Technik, Energieeinsparung, Umweltverträglichkeit, Wohnkomfort, Gastfreundschaft und Respekt für die lokale Kultur und Traditionen umfasst. Eine Geschichte, die von einer alternativen Lebensweise erzählt und gleichzeitigt in die Zukunft der Bergdörfer der italienischen Alpen blickt.

Die Geschichte erzählt vom Wiederaufbau eines historischen Gebäudes, mit modernen Techniken, dass zum Teil ein Bed & Breakfast und zum Teil ein Wohnhaus werden sollte.

Die Geschichte des Ortes reicht bis in die Zeit der alten Römer zurück, wo er unter dem Namen Uxellum (später Ussaeux) im "De Bello Gallico" von Julius Cäsar erwähnt wird, der auf seinem Feldzug gegen die Gallier vorbeikam. Man erzählt auch, dass Hannibal mit seinen Elefanten bei der Überquerung der Alpen durch dieses Gebiet zog. In den nachfolgenden Jahrhunderten war dieses Gebiet Schauplatz von historischen Auseinandersetzungen zwischen lokalen Katholiken und protestantischen Waldensern aus Lyon. Viele weitere Geschichten wurden in diesem Gebiet geschrieben, von der Dauphiné des Königreichs Frankreich, vom Herzogtum Savoyen, von der napoleonischen Zeit, vom kulturellen Austausch zwischen Franzosen und Italienern, die das Gebiet sprachlich beeinflusst haben. Italienisch und okzitanisches Patois werden hier fließend gesprochen. Auch der Gebrauch des Französischen ist noch heute üblich.
Die Häuser in diesem Gebiet wurden in der Antike mehrheitlich aus Holz gebaut. Damals wurde im Gegensatz zu heute noch relativ wenig Stein als Baumaterial verwendet. Die Dächer wurden meist aus Stroh und Holz gefertigt, daher waren Brände waren eine ernste Gefahr für die Ortschaften die dadurch leicht zerstört wurden und dann nicht selten an einer neuen Stelle wieder aufgebaut werden mussten. Man begann in relativ jüngerer Zeit verstärkt Stein als Baumaterial zu verwenden. So auch wie unser Objekt, das zum Teil aus Holz und zum Teil aus Stein gebaut war. Es war daher wichtig, die Neukonstruktion mit möglichst ähnlichen Baumaterialien zu bauen, in Verbindung mit modernen Baumsystemen und Bautechniken.

Das ursprüngliche Dach war mit Holzbalken überzogen und bestand aus zwei Dachschrägen. Das Lärchenholz, das in diesem Teil des Tals damals wie heute verwendet wird, wurde für relative weite Dachvorsprünge benutzt, um die darunterliegenden Balkone vor dem abrutschenden Schnee zu schützen, der in dieser Gegend im Winter reichlich vorhanden ist. Die typische Eindeckung in diesem Tal wird durch das "lose" verlegen von Steinen hergestellt. Die Steine werden somit nicht an die Dachunterkonstruktion befestigt, sondern nur gelegt und bleiben durch deren hohem Gewicht an Ort und Stelle.

Die langen hölzernen Balkone dienten vor allem als Trocknungsfläche für Holz und Getreide, weshalb sie normalerweise nach Süden ausgerichtet waren. Alle Stützen der Balkone, alle Rahmen und Türen wurden ebenfalls aus Holz gefertigt.
Holz hat in der lokalen Bautradition schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Und so natürlich auch im Weiler Balboutet, der als das Dorf der Sonne (weil er völlig nach Süden ausgerichtet ist), oder Ort der Sonnenuhren (es gibt 20), oder Ort der Schwalben (es gibt tausende) bekannt ist. Von den Schwalben stammt auch der Name des zukünftigen Bed & Breakfast "Il Nido delle Rondini" (Das Schwalbennest).

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