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9-geschossiger Holz-Hybridbau nachhaltig realisiert - Fassade mit Anspruch

Hausfassaden sind mittlerweile ein wichtiger Faktor zur Gestaltung des städtischen Raumes. Dabei ist inzwischen ein prägnanter Look der Gebäudehülle nicht mehr nur dem gehobenen Wohnungsbau vorbehalten. Ein Beispiel für gelungene Fassadengestaltung zeigt ein neungeschossiger Holzhybridbau, bei dem mit praktisch wartungsfreien Fassadentafeln aus Faserzement der Spagat zwischen hochwertigem Design und hoher Wirtschaftlichkeit gelingt. 

Mit der neuen Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union, die anhand festgelegter Kriterien definiert, ob eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist (Taxonomie), um damit den Grad der ökologischen Nachhaltigkeit einer Investition ermitteln zu können, steht auch die Bau- und Immobilienbranche im Fokus. Immerhin ist der Gebäudesektor für rund ein Drittel des gesamten CO₂-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Trotzdem aber behandelt die Branche das Thema Nachhaltigkeit ziemlich stiefmütterlich. Alternativen zu herkömmlichen Bauweisen werden nur zögerlich aufgenommen.

Wie aber lässt sich gerade im Neubausegment ein möglichst hoher Grad an Nachhaltigkeit realisieren? Eine Antwort darauf gibt das österreichische PropTech-Unternehmen GROPYUS, das Nachhaltigkeit und bezahlbares Wohnen kombiniert. Das Unternehmen hat jetzt in Weißenthurm in der Nähe von Koblenz das erste fertiggestellte Gebäude „Im Wohnpark Nette 6“ präsentiert. Das neunstöckige Wohngebäude wurde in serieller Holz-Hybridbauweise erbaut und verfügt insgesamt über eine Bruttogeschossfläche von 4.193 m², verteilt auf 54 Wohnungen mit Größen zwischen 28 m²und 74 m². Aufgrund des volldigitalisierten und integrierten Bauprozesses wurden nur elf Wochen für die Montage aller Stockwerke benötigt. Nach Unternehmensangaben weist der Bau über den gesamten Lebenszyklus etwa fünf Prozent des Treibhauspotentials eines Referenzgebäudes auf. Die sogenannten grauen Emissionen werden im Vergleich zu DGNB-Referenzgebäuden um 22 Prozent reduziert. Pro Kubikmeter Holz wird eine Tonne CO2 gebunden.


Attraktives Design und hohe Wirtschaftlichkeit 

Schon bei der Fassadengestaltung zeigt sich der Ansatz, die Kosten beim Bau von Wohnungen in Holz-Hybridbauweise deutlich zu senken ohne Abstriche bei der angestrebten hohen Bauqualität machen zu müssen. Diese sollte hohe Designansprüche erfüllen, gleichzeitig, aber wirtschaftlich realisiert werden können und langfristig nur geringen Wartungsbedarf erfordern. Verschiedene Fassadensysteme standen hier zur Diskussion. Die Wahl fiel schließlich auf Hardie® Panel Fassadentafeln. Die großformatigen Fassadentafeln aus Faserzement (3050 x 1220 mm) kombinieren attraktive Designmöglichkeiten mit hoher Wirtschaftlichkeit. Die Verfügbarkeit in fast allen RAL Tönen sorgt für große kreative Freiheit bei der Realisierung von ausdrucksstarken Fassaden. Sonderfarben sind nach Kundenwunsch umsetzbar. Auch in Kombination mit anderen Baumaterialien wie Stein, Holz bzw. Ziegeln gelingen ausdrucksstarke Statements. Beim Gebäude „Im Wohnpark Nette 6“ wurde Photovoltaik in die Fassade integriert. Dies sorgt dafür, dass das Gebäude über seinen Lebenszyklus hinweg energiepositiv ist.

Da Hardie® Panel Fassadentafeln außerdem die Anforderungen der Brandschutzklasse A2-s1, d0 entsprechend der EN 13501-1 (nicht brennbar) erfüllen, können sie für Fassadenkonstruktionen in allen Gebäudeklassen, besonders auch für Hochhäuser, also für Gebäude ab einer Höhe von 22 Metern Oberkante Fußboden, verarbeitet werden. Denn gemäß Abschnitt 3.4 der sogenannten Muster-Hochhaus-Richtlinie, die besondere Anforderungen und Erleichterungen im Sinne von § 51 MBO für den Bau und Betrieb von Hochhäusern regelt, müssen „…nichttragende Außenwände und nichttragende Teile tragender Außenwände in allen ihren Bestandteilen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen“ (Baustoffklasse A1 bzw. A2). Mit einer – wie im vorliegenden Fall ausgeführten - Unterkonstruktion aus Aluminium wird die bauaufsichtliche Anforderung „nichtbrennbar“ erreicht.


Geringer Wartungsbedarf

Über den Brandschutz hinaus bewähren sich die Fassadenplatten aus Faserzement im Vergleich zu anderen mineralischen Baustoffen für die Fassade durch ihre hohe Witterungsbeständigkeit - auch wenn sie viele Jahre lang extremen Klimabedingungen ausgesetzt sind. Erreicht werden diese Produkteigenschaften durch eine klimaspezifische Faserzementtechnologie. Basis ist dabei die Kombination von individuellen klimatischen Variablen, mit denen die langfristige Leistung der Außenwandbekleidungen auf die verschiedenen Klimazonen der Welt angepasst werden kann. Dies sorgt dafür, dass die Fassadenplatten - egal in welcher Region sie verarbeitet werden - auch bei jahrelangem Einsatz unter extremsten Klimabedingungen weder schrumpfen noch quellen oder rissig werden und ihre Formfestigkeit nicht verlieren. So ist das HardieZone™ System für Europa speziell auf das europäische Klima mit seinen Frost-Tau-Zyklen, den extremen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen sowie dem Regen-/Sonne-Wechsel im Sommer abgestimmt.

Hinzu kommt eine speziell entwickelte Beschichtungs- und Auftragsmethode, die sogenannte ColourPlus™-Technologie. Diese ist die Grundlage für die hohe Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit der Farbbeschichtung und schützt vor Verblassen durch starke UV-Strahlung. Auch bei Verschmutzung ist kein Nachstreichen der Fassade erforderlich; sie lassen sich einfach entfernen. Nicht zuletzt ist damit bei dem Holzhybridbau in Weißenthurm die Gestaltung einer Fassade mit trendiger und gleichzeitig wertiger Optik gelungen, die nur einen geringen Wartungsbedarf erfordert. Einmal auf der Fassade montiert, ist keine aufwendige Pflege mehr nötig.

Brandschutz mit Gipsfaser-Platten

Im Inneren des Neungeschossers wird die brandschutztechnisch wirksame Bekleidung der Holzkonstruktion mit fermacell® Gipsfaser-Platten ausgeführt. Die Platten des Herstellers James Hardie passen gut zum ökologischen Konzept. Sie werden in einem umweltfreundlichen Verfahren ausschließlich auf Basis von natürlichen Materialien (recycelte Papierfasern, Gips und Wasser, Anm. die Red.) und ohne Leimzusätze hergestellt. Daher enthalten sie keine gesundheitsgefährdenden Stoffe wie z. B. Formaldehyd und sind nachgewiesenermaßen praktisch emissionsfrei. Zertifizierungen des Instituts für Baubiologie bzw. des Kölner eco-Instituts bestätigen dies. Mit Material- und Verarbeitungseigenschaften, die dem Holz sehr ähnlich sind, sind Gipsfaser-Platten außerdem eine gute Ergänzung zu Holzkonstruktionen.

Hinzu kommt eine hohe Belastbarkeit. Aufgrund ihrer hohen Stabilität dürfen fermacell®

Gipsfaser-Platten im Holzbau sowohl tragend als auch aussteifend verwendet und zur Beplankung und Bekleidung von Bauteilen eingesetzt werden (Nutzungsklasse 1 und 2 gemäß DIN EN 1995-1, s. DIN EN 1995-1-1:2010-10- Eurocode 5, Bemessung und Konstruktion von Holzbauten; Teil 1-1, Allgemeines) und sind damit nicht nur in gesundheitlicher Hinsicht ein guter Ersatz z. B. für Holzwerkstoffplatten.

Zudem gewährleisten die Gipsfaser-Platten des Herstellers James Hardie je nach Konstruktion einen Brandschutz bis zur Feuerschutzklassifizierung F120 und sind gemäß der DIN EN 13501 als nichtbrennbarer Baustoff der Baustoffklasse A2 definiert. Darüber hinaus punkten sie mit gutem Schallschutz: Normgerecht geprüfte fermacell® Holzständerwände erzielten bereits mit einlagiger Beplankung Schalldämmwerte bis Rw‚ 57 dB, zweilagig beplankt bis Rw‚ 68 dB.

Insgesamt wurden bei dem Gebäude „Im Wohnpark Nette 6“ 20.000 m² Gipsfaser-Platten für die Bekleidung von Wänden und Decken sowie als Trockenestrich eingesetzt.


Fazit

Speziell wenn es um das Thema bezahlbarer Wohnraum geht, sind es häufig sind es die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die der Kreativität von Architekten und Planern Grenzen setzen. Bei einem neungeschossigen Holzhybridgebäude konnte mit Hardie® Panel Fassadentafeln eine nachhaltige Fassadenlösung realisiert werden, die hohe Designansprüche erfüllt, gleichzeitig, aber wirtschaftlich realisiert werden konnte und langfristig nur einen geringen Wartungsbedarf erfordert.

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Über James Hardie Europe GmbH

Innovatives Fußbodenheizsystem aus Gipsfaserplatten für historische Fachwerkkonstruktion

Beim Neubau von Fachwerkhäusern nach altem Vorbild konnte mit dem Fußbodenheizsystem fermacell® Therm25 trotz schwieriger Deckenstatik zeitgemäßer Wohnkomfort realisiert werden. In Kombination mit dem fermacell™ Wabendämmsystem wurde die Forderung nach erhöhtem Trittschallschutz erfüllt. Der Bodenaufbau punktet zudem als zeit- und kostensparende Lösung. 

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